Thomas Kandler und Robert Kern lernten sich beim Architekturstudium in München kennen und verwirklichten seither schon viele gemeinsame Projekte. Eines davon führte zu einer Erfindung, die noch lange von sich reden machen sollte.
Form und Funktion
Ein Kunde wünschte sich einen Ort, um seine Büchersammlung zu inszenieren. Ein makelloses Regal, welches von Wand zu Wand und vom Boden bis zur Decke reichen sollte, ohne dabei sichtbare Verbindungen wie Schrauben oder Beschläge zu zeigen. Hier begann die Suche nach dem Beschlag, der diesen Wunsch erfüllen konnte, doch die Architekten wurden nicht fündig und erfanden kurzerhand selbst ein System – der Keilverbinder war geboren.
Mit dem neuartigen Beschlag ergaben sich unzählige Möglichkeiten für weitere Projekte wie "7172", ein modulares Möbelsystem. Ein Möbel als ständiger Begleiter für verschiedene Lebenssituationen und Nutzungen. Ein System, das einlädt, es immer wieder spielerisch zu verändern. Der Einsatzbereich reicht von Kleinmöbeln wie Beistelltisch, Bank und Sideboard über Regale und Raumtrenner bis hin zu raumbildenden Strukturen im Bereich Messe- und Ladenbau oder Büro.
Die Grundlage bilden eine umlaufende Nut und der unsichtbare Beschlag – der Keilverbinder. Diese simple Kombination fügt nicht nur Seiten und Böden zusammen, sondern ermöglicht auch die Aufnahme vieler weiterer Funktionen. Zum einen bilden die Adern das prägende Merkmal des 7172 Systems. Sie können in kürzester Zeit die Optik und Wirkung des Möbels verändern. Zum anderen sind Stabilisierungs- und Akustikelemente, Leit- und Beschriftungssysteme, unterschiedlichste Materialien, Oberflächen und Fronten integrierbar. Diese Belegungen können jederzeit im montierten Zustand ausgetauscht oder versetzt werden.
Unsichtbar verbunden
Obwohl die gesamte Verbindung aus simplen Teilen zusammengesetzt ist, überzeugt der Keilverbinder mit hoher Stabilität und Tragfähigkeit. Der Keilverbinder funktioniert ideal bei festen Verbindungen, deren Aussteifung unterstützt werden soll. Die kraftschlüssige Verbindung zwischen Schiene und Hülse verhindert bei Regalen beispielsweise das Ausbauchen, da die Verbindung auf Zug belastet werden kann. Wird Hartholz verwendet, kann sogar auf die Schiene verzichtet werden und mit dem speziellen Fräser die Führung direkt eingefräst werden. Dies spart Arbeitsschritte und Material.
Auch bestehende Möbel können mit dem Keilverbindungssystem nachgerüstet und so versteift und stabilisiert werden. Die Vorteile für die Kunden liegen dabei auf der Hand: Völlig unsichtbar werden so stabile Möbel geschaffen und hochwertige Oberflächen dabei geschont. Zusätzlich können die Verbindungen leicht gelöst und somit einfach adaptiert und umgebaut werden. Regalböden können ebenfalls beliebig verändert und den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Die Anwendungsbereiche sind breit gestreut. Handwerk und Industrie nutzen die Möglichkeiten bei der Montage in Nischen, genauso wie bei Rückwand-, Regal- und Korpuskonstruktionen. Die schnelle und einfache Verarbeitung eröffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten, Verbesserungen und Vereinfachungen.
WEBKATALOG: Mehr Information zu den Produkten
MEHR INFOS: 7172 Wohnsysteme
MEHR INFOS: Keilverbinder
(Autor: Nina Schwarz, 30.03.2021 )
( )