Inspiriert durch die besorgten Worte seines Enkels Pius, der die schadhaften Stellen der Figur bemerkte, setzte Meusburger ein umfassendes Projekt in Gang, das die Dorfgemeinschaft von Tannheim vereinte.
Bewegte Geschichte
Diese Christusfigur, geschnitzt von Meusburgers Vater aus einem Lärchenstamm, ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern ein Stück Familiengeschichte. Ursprünglich 1974 aufgestellt, erlitt das Kreuz bereits eine Woche nach seiner Errichtung Schäden durch einen Blitzschlag. Über die Jahre hinweg benötigte die Figur immer wieder kleinere Reparaturen. Doch nach fast fünf Jahrzehnten stand eine Generalsanierung an.
Liebevolle Sanierung
Die Restaurierungsarbeiten waren für Meusburger mehr als Routine. Die Figur wurde sorgfältig zerlegt, die alten Leimfugen ersetzt und notwendige Ergänzungen durchgeführt. Erstaunlicherweise gab es keine faulen Stellen im Holz, was die Qualität des verwendeten Lärchenholzes unterstreicht. Um die Langlebigkeit des Kunstwerks zu sichern, konsultierte Meusburger einen Fachmann der Firma Adler und entschied sich, die Figur sowie die aus dem alten Kreuzbalken gefertigten Nägel mit Pullex Silverwood im Farbton Silber zu streichen. Der Prozess der Farbgebung war eine Herausforderung, da die Farbe auf den bereits vergrauten Holzteilen schwer zu erkennen war. Anstatt eine vorzeitige Vergrauung vorzunehmen, wählte Meusburger den Weg des Nachstreichens. Im August 2023 kehrte die Statue, begleitet von einem engagierten Team, zurück auf das Gipfelkreuz. Der Transport erfolgte über Materialseilbahn, Traktor und letztendlich zu Fuß, da, wie es humorvoll formuliert wurde, „Jesus nicht mit dem Hubschrauber fliegt.“ Die neu restaurierte Figur thront nun wieder auf dem Neunerköpfle und bietet ein Symbol der Hoffnung für das Tannheimer Tal.
(Autor: Andreas Prammer, 17.10.2024 )
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